MENSCHEN AM SONNTAG

Kaum ein anderer Film repräsentiert so intensiv das Berlin der späten 20er Jahre wie dieser Debutfilm von Robert Siodmak (Regie) und Billie Wilder / Curt Siodmak (Drehbuch). MENSCHEN AM SONNTAG wirkt wie ein Gegenfilm zu Walter Ruttmanns BERLIN. DIE SINFONIE DER GROSSSTADT (1926). Dort wurde die Stadt als Megamaschine definiert, alles Sichtbare einer mechanischen Bewegung unterworfen. Dagegen widmet sich dieser Film den “Menschen”, interessiert sich für die lebendigen Details, zeigt die andere Seite der hektischen Stadt, die Ruhe eines sommerlichen Sonntages.

Christl, eine junge Filmkomparsin, lernt am Samstag Nachmittag zufällig Wolfgang kennen. Sie verabreden sich für den nächsten Tag zu einem Ausflug an den Wannsee. Erwin, Taxifahrer, hat Feierabend und will mit seiner Freundin Annie ins Kino. Es kommt zum Streit, das Paar bleibt zu Hause. Wolfgang kreuzt auf und verbringt den Abend bei Erwin. Am nächsten Morgen treffen sie sich wieder – die beiden Männer und Christl, die ihre beste Freundin Brigitte mitgebracht hat. Annie bleibt zu Hause und verschläft den Sonntag, den die anderen am Wannsee verbringen: Picknick, Tretboot-Fahren, Spazierengehen und ein kurzer Beischlaf zwischen Wolfgang und Brigitte. Das war’s schon. Die S-Bahn bringt die Ausflügler zurück. Brigitte hofft auf ein Wiedersehen am nächsten Wochenende. Montag früh eilen alle wieder zur Arbeit. (arte-Pressetext, 2000)