THE IMMIGRANT

Auf der Schiffspassage in die Neue Welt erleben wir Chaplins „Tramp“ als unbeschwerten Glücksritter, der sich gegen die Naturgewalten so problemlos behaupten kann wie gegenüber tückischen Objekten oder grobschlächtigen Cholerikern. Ursprünglich sollte lediglich die Restaurant-Sequenz mit ihrer Suspense-Situation – wird Charlie das Geld rechtzeitig auftreiben, bevor der Kellner ihn erwischt? – in dreifacher Variation inszeniert werden. Doch dieser Stoff allein gab nicht genug her für den angestrebten Zweiakter. Die später Titel gebende Schiffspassage wurde somit erst nachträglich gedreht. Chaplin nahm sich die Freiheit, für DER EINWANDERER mehr als 12000 Meter Material zu belichten und dieses in einem viertägigen Marathon auf knapp 600 Meter zu schneiden. Es entstand ein kleines Meisterwerk der Komik.

Charlie befindet sich mit vielen weiteren Immigranten auf einem Schiff, das sie nach Amerika bringen wird. Bei einem Kartenspiel gewintt er etwas Geld und steckt es in die Tasche der schönen jungen Edna, denn sie und ihre kranke Mutter sind zuvor ausgeraubt worden. Charlie kommt der Gedanken, dass er wenigstens einen Teil der Spende doch besser behalten sollte. er nimm sich sein „Wechselgeld“, wird jedoch dabei erwischt und für einen Dieb gehalten. Edna kann die Angelegenheit klären. Dann erreicht man die USA. Charlie findet ein Geldstück auf der Straße und geht in ein Restaurant. Hier trifft er wieder auf Edna, deren Mutter inzwischen gestorben ist. Charlie lädt Edna zum Essen ein, doch als er bezahlen will, bemerkt er, dass seine Tasche ein Loch hat und das Geldstück verschwunden ist. Angesichts des bedrohlichen Kellners gerät Charlie ins Schwitzen. Ein Künstler, der Edna als Model gewinnen möchte, hilft den beiden letzlich weiter, so dass einem Happy End nichts mehr im Wege steht.